Ausstellung

// modul 1

Vorwort

Seit vier Jahren arbeiten Schüler und Schülerinnen der UNESCO-Schule Essen, des Viktoria-Gymnasiums und des Burggymnasiums Biographien Essener KZ-Opfer auf, die auf drei Friedhöfen in Essen beigesetzt sind. Getragen wird das Projekt durch eine Bildungspartnerschaft der drei Schulen mit dem Haus der Essener Geschichte/Stadtarchiv, dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. und dem Historiker Thomas Hammacher. Die Ausstellung zum Projekt, die Sie aktuell im Haus der Essener Geschichte/Stadtarchiv sehen können, wurde erarbeitet von einem Kuratorenteam des Burggymnasiums und gestalterisch konzipiert und umgesetzt durch die Klasse der Mediengestalter Digital und Print am Berufskolleg Essen-Ost.

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// modul 2

Was sind wir für Euch?

Die Besonderheit der auf den drei Essener Friedhöfen beigesetzten KZ-Toten liegt in der Spezifik der Häftlingskategorien, denen sie bei Ihrer Einweisung in die Konzentrationslager zugeordnet wurden. Sie wurden nicht, wie die jüdischen Opfern, aus rassenbiologischen Gründen verfolgt, sondern auf Grund sozialer und ethnischer Auffälligkeiten. Auffälligkeiten, mit denen sie nicht in das Bild der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft passten.

Was waren die einzelnen Gründe für ihre Verfolgung und Ermordung? Welche Maßnahmen und Instrumente nutzen die Nationalsozialisten für ihre Verfolgung? Diesen Fragen gehen wir in unserer zentralen Rauminstallation nach.

Auf der Vorderseite finden Sie einen Überblick über die unterschiedlichen Häftlingskategorien, rückseitig haben wir zentrale Themen dokumentiert, die für die Beschäftigung mit den sog. Vergessenen Opfergruppen von Relevanz sind.

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// modul 3

Wohin bringt Ihr uns?

Zwischen 1933 und 1944 errichteten die Nationalsozialisten ein Netzwerk aus Konzentrationslagern, das sich mit seinen zahlreichen Neben- und Außenlagern wie ein Spinnennetz über das ganze Reichsgebiet und die angrenzenden eroberten Länder erstreckte. Hierbei muss zwischen den Konzentrationslagern im eigentlichen Sinne, die unter der Aufsicht des SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamtes (WVHA) standen und den Vernichtungslagern in besetzten Polen unterschieden werden.

Auf unserer Karte sehen Sie einen Überblick über die wichtigsten Lager. Neben den Stammlagern der KZs sind auch die Euthanasietötungsstätten mit erfasst, in denen die 55 von uns mit berücksichtigen Euthanasie-Opfer (s.u.: Wer sind wir?) ermordet wurden.

Wir haben auf der Karte die Wege deutlich gemacht, die unsere Opfer zurücklegen mussten. In den meisten Fällen war ihre Odyssee nicht auf ein Lager beschränkt, sondern umfasste mehrere KZs.

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// modul 4

Wie leben wir?

Am Beispiel des Essener Segerothviertels dokumentieren wir ein Stadtviertel, das für einige unserer Opfergruppen symptomatisch ist. Viele unserer Opfer haben hier dauerhaft oder zeitweise gelebt.

Auf Grund seiner exponierten Lage und Nähe zu den Industriestandorten in Essen und einer oft primitiven aber preiswerten Wohnbebauung entwickelte sich das Viertel in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und vor allem in den wirtschaftlichen Krisenjahren der Weimarer Republik zu einem Sammelbecken unterschiedlichster sozialer und ethnischer Gruppen vor allem am unteren Ende der sozialen Leiter.

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// modul 5

Wer sind wir?

Auf unserer „Wand der Erinnerung“ finden sie 137 Namen dokumentiert. Neben den 82 KZ-Opfern aus den drei Grabanlagen auf dem Park-, Südwest- und Terrassenfriedhof sind 55 Euthanasietote mit aufgenommen, die ursprünglich auf dem Parkfriedhof beigesetzt waren. Nach Unterlagen aus dem Friedhofsarchiv sollten diese vermutlich ebenfalls mit in die Gedenkanlage übernommen werden. Warum das nicht erfolgt ist, konnte bisher nicht ermittelt werden.

Von den 82 KZ-Opfern sind bislang 49 Biographien im Rahmen unseres Projektes aufgearbeitet. Sie sind farbig hervorgehoben. 11 dieser Biographien stellen wir Ihnen ausführlicher vor.

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Sollten Sie Informationen zu einem der hier genannten Namen haben, wären wir Ihnen sehr verbunden, wenn Sie sich mit uns in Verbindung setzten würden.

// modul 6

Hier liegen wir.

Die 82 KZ-Opfer sind heute auf drei Essener Friedhöfen beigesetzt. Die zentrale Anlage befindet sich auf dem Parkfriedhof. Sie wurde, wie auch die anderen Grabfelder Ende der 1950er Jahre im Rahmen der Neufassung des sog. Kriegsgräbergesetzes eingerichtet. Der Spruch auf dem Gedenkstein, wie auch die Gestaltung der Anlage entsprechen nicht mehr den Anforderungen an unsere heutige Erinnerungskultur. Ein Ziel unseres Projektes ist, diese Gedenkstätte zu einem lebendigen Erinnerungsort zu machen, zu einen Ort des persönlichen Erinnerns, des öffentlichen Gedenkens, aber vor allem auch der Begegnung und des Austausches.

2018/19 wurde im Rahmen unseres Projektes mit dem Ausbildungsgang der Friedhofsgärtner am Berufskolleg Essen-Ost eine entsprechende Neugestaltung dieser Gedenkstätte erarbeitet. Es war geplant, Ihnen diesen Entwurf in der Form eines virtuellen 3-D-Modells in der Ausstellung zu präsentieren. Leider ist uns das aus technischen Gründen noch nicht möglich. Wir werden es in anderer Form nachholen.

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